Zelda II - The Adventure of Link


von Seppatoni
21.10.2002

Sieben Jahre sind vergangen, seit Link Prinzessin Zelda aus den Klauen des gerissenen Ganons befreit hat. Friede ist seitdem wieder in Hyrule eingekehrt, die Leute sind glücklich und auch Link ist inzwischen zu einem jungen Mann herangewachsen. Eines Tages tauchte jedoch ein unbekannter Zauberer auf. Dieser begab sich sogleich zu Prinzessin Zelda und schien sich überaus für das Geheimnis der Triforce zu interessieren. Zelda allerdings blieb abweisend. Als Folge dessen zauberte er die Prinzessin in einen ewigen Schlaf.

Unterdessen machten sich in der Gegend überall Monster breit. Monster, die man letztmals vor sieben Jahren, bei Ganons Versuch, die Herrschaft über das Land Hyrule zu erlangen, gesichtet hatte. Sie führen nichts anderes im Schilde, als ihren Meister wieder zu neuem Leben zu erwecken. Um dies zu ermöglichen, muss das Blut von dem Mann, der Ganon besiegt hatte über dessen Asche geleert werden - und das ist niemand anderer als Link. Während sich die Ereignisse überschlugen, erschien auf Links Handrücken auf einmal ein seltsames Symbol, das aus 3 goldenen Dreiecken bestand. Sofort begab er sich zur Dorfweisen namens Impa. Diese prophezeite ihm anhand des Symbols, dass er dazu bestimmt sei, das Königreich Hyrule von den Untergang zu bewahren und die Prinzessin wieder aus dem Ewigen Schlaf aufzuwecken. Alles was ihm dazu noch fehlte war das dritte Triforce Teil des Mutes. Die Teile der Weisheit und der Stärke hatte er schon vor 7 Jahren in den Todesbergen gefunden.

Das letzte Triforce Teil befindet sich im Grossen Palast auf der anderen Seite des Hyrule-Reiches. Zu allem Übel wird der Palast durch einen Bann vor Eindringlingen bewahrt. So muss Link die heiligen 6 Steine wieder in die Paläste zurückbringen, um den Bann zu brechen und mit Hilfe des Triforce die Welt Hyrule endgültig von Ganon zu befreien.

Die Reise startet in Zeldas Palast, wo erst einmal auffällt, dass sich das Spiel in Dungeons und Dörfern von der Seitenansicht präsentiert und Link neuerdings springen kann. Auf der Weltkarte findet das Geschen in der Vogelperspektive statt. Rollenspieltypisch wird man dabei von angreifenden Gegnern überrascht und in einen Kampf verwickelt, die jedoch nach wie vor nicht rundenbasiert ausgetragen werden. Als erstes lohnt sich ein Besuch in den naheliegenden Dörfern. Die friedlichen Einwohner geben wertvolle Hinweise, die du dir im Verlaufe deines Abenteuers zu nutze machen solltest. Daneben besteht auch die Möglichkeit, die Lebens- und Magic-Energie aufzufüllen. Ja, ihr habt richtig gehört, Magic! Link kann in seinem 2. Abenteuer diverse Zauber anwenden, die allerdings erst erlernt werden müssen.

In jedem Dorf existiert ein weiser Zauberer, der dich nach Betreten seines Hauses einen Zauberspruch lehrt. Oftmals muss allerdings eine Aufgabe erfüllt werden, bevor dir das Haus überhaupt geöffnet wird. Mal wird von einem das Wasser des Lebens gewünscht, was allerdings in den Tiefen einer Höhle verborgen ist, ein anderer wiederum will sein entführtes Kind zurück. Die gelernten Zauber, insgesamt 8 an der Zahl, können dann auf allen möglichen Gebieten angewendet werden. "Shield" erhöht beispielsweise eure Abwehrkraft, "Life" füllt eure Energie auf und "Fire" ermöglicht euch, die Gegner mit Feuerschüssen zu attackieren. Doch das ist noch nicht genug, es gibt in Hyrule auch zwei Männer, die Link neue Schwerttechniken beibringen können. Zum einen ist da der Stich nach unten, mit dem Gegner von oben herab besiegt werden können, und auch der Stich nach oben, der vor allem gegen fliegende Gegner sehr effektiv ist.

Nach den Abstecher ins Dorf kann das Abenteuer beginnen. Dieses führt euch durch dunkle Höhlen, Sumpfgebiete, dichte Wälder, Friedhöfe bis hin zu den 6 Palästen. Dort müsst ihr euch gegen eine scheinbar übermächtige Gegnerzahl durchsetzen und dabei allerhand Rätsel knacken. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Schlüsseln, ohne die ein Weiterkommen schlichtweg unmöglich ist. Oftmals sehr gut bewacht, befinden sie sich in den entlegensten Gängen der Paläste. In jedem Palast gibt es auch ein überaus wichtiges Item zu finden. Ob das nun die Kerze ist, welche euch die zahlreichen Höhlen erhellt, der Handschuh, der euch Steinbrocken zerschlagen lässt, oder auch das Floss, das euch bei der Überquerung von Flüssen und Seen unentbehrliche Hilfe leistet, alle sind lebensnotwendig. Am Ende eines Palastes wartet der Wächter des Dungeons auf euch, der verhindern will, dass ihr den heiligen Stein in die Statue einsetzt.

Zusätzlich gibt's auch zahlreiche Punkte-Säcke einzuheimsen. Diese werden zu den Punkten besiegter Gegner addiert. Ist eine bestimmte Punktzahl erreicht, so kann Link RPG-typisch seine Fähigkeiten verbessern. Es gibt 3 Bereiche wo diese eingesetzt werden können: Die Angriffskraft, die Magic-Kraft und die Abwehr können je nach Bedarf aufgestockt werden. Jeder Bereich verfügt über insgesamt 8 Entwicklungsstufen. Eine weitere Möglichkeit, Link mehr Kraft zu verleihen, sind die Herz- und Magic-Container, die in ganz Hyrule versteckt sind. Findet Link eine solche Einheit, so erweitert sich die jeweilige Leiste um ein weiteres Element.

Der Weg zum Grossen Palast ist hart und voller Gefahren. Die Gegner sind hart, die Rätsel knackig. Sollte Link trotzdem kurz vor dem drittem Triforce-Teil stehen, so wird er dem schwersten Gegner gegenüberstehen, den man sich nur vorstellen kann: Seinem eigenen Schatten...

Technisch kitzelt Zelda II einiges aus dem NES heraus. Die Grafik ist super gelungen, vor allem die Animationen wissen zu begeistern. Noch besser sieht es mit dem Sound aus: Fantastische Kompositionen, die immer hervorragen zu der Umgebung passen und niemals nerven - genau wie bei den Soundeffekten. Hier kann man Nintendo wirklich nichts vorwerfen.

Auch das Gameplay vermag in allen belangen zu überzeugen. Die ausgezeichnete Steuerung erreicht schon fast "Mario-Qualität" und lässt einen auch in den verzwicktesten Situationen niemals im Stich. Unfaire Stellen sucht man vergebens, es gibt immer eine Möglichkeit, unbeschadet rauszukommen. Die abwechslungsreichen Aufgaben und Story lassen keinen Hauch Langeweile aufkommen und motivieren immer wieder zu einem weiteren Spielchen. Zelda II: The Adventure of Link steht seinem Vorgänger in nichts nach und überzeugt von A - Z. Durch die Seitenansicht hat der 2. Teil unter einigen Spielern zwar den Ruf, das schlechteste und unpassendste Zelda-Spiel der ganzen Serie zu sein, wer das Spiel aber kennen und schätzen gelernt hat, der wird von Zelda II genauso begeistert sein, wie vom ersten Teil. Wer ein NES besitzt, muss sich dieses Spiel kaufen.


Wertung


10/10

Kommentare



Seppatoni
Zelda II hat mich damals in den Bann gezogen wie kaum ein anderes Spiel. Die exzellente Mischung aus Jump 'n' Run, RPG und Adventure weiß zu überzeugen und fesselt einen förmlich vor den Bildschirm. Auch heute noch zählt Zelda II zu meinen absoluten Lieblingsgames, die ich nicht mehr missen möchte. Zelda II ist für mich nach "Ocarina Of Time" auf dem N64 der beste Titel der ganzen Serie.



Yamato
Zelda II war der erste der beiden The Legend of Zelda Teile, welchen ich auf dem NES gespielt habe. Aber als ich dieses geniale Abenteuer schließlich beendet hatte, ließ das Nachholen des ersten Teils natürlich nicht mehr lange auf sich warten :) Zelda II liefert gewürzt mit Elementen traditioneller Action-RPGs ein wundervolles Spielerlebnis und übertrifft dabei für mich als Fan des Genres sogar noch den ohnehin schon brillanten Vorgänger.



Phil
Zelda II ist in meinen Augen zwar nicht das würdige Sequel zum ersten Teil, aber dennoch eines der besten NES Spiele, die ich kenne. Ich will gar nicht behaupten, dass Zelda II im direkten Vergleich zum Vorgänger unbedingt schlechter abschneidet, doch konnte es mich nie so dermaßen in seinen Bann ziehen, wie die übrigen Zelda- Spiele. Das ist wahrscheinlich auch mit der Tatsache, dass ich Rollenspielen nicht gerade viel abgewinnen kann, verbunden. Alles in allem ist Zelda II aber ein tolles Spiel!



Sokrates
Auch ich durfte den zweiten Teil der Legende vor dem Vorgänger mein Eigen nennen. Wenn ich nur schon an die zauberhaft umgesetzte Zelda-Melodie denke, wird mir ehrlich ganz warm ums Herz. Obwohl Zelda II nicht unbedingt "Zelda-typisch" ist, steht es dem ersten Teil in Sachen Atmosphäre, Spannung und Spieltiefe in nichts nach. Vielleicht versprüht es für mich genau deswegen seinen ganz außergewöhnlichen Charme.